13 Tipps, eine Büchersammlung zu organisieren

Sie besitzen eine Büchersammlung, aber sie ist ohne System aufgestellt? Hier finden Sie 13 erprobte und kreative Tipps einer Bibliothekarin und Ordnungsexpertin.

1. Autorin, Autor

Vor allem bei Romanen ist dies die sinnvollste Aufstellung, die auch in Bibliotheken und Buchhandlungen die Norm ist. Als Unterordnung könnte man die Bücher danach nach Erscheinungsdatum ordnen und verfolgt so die schriftstellerische Entwicklung, oder für das Auge ruhiger nach Verlagen oder sogar nach Grösse.

2. Buchschnitt sichtbar

Das Buch wird mit dem Buchrücken nach hinten auf das Regal gestellt, so dass die offene Seitenfläche des Buches nach vorne zeigt. Innendesignerinnen lieben diese Aufstellungsart, da sie durch das dominante Weiss des Buchblocks aufgeräumt und ruhig für das Auge wirkt. Allerdings frage ich mich, wie man so ein bestimmtes Buch finden soll…

3. Deko und Bücher

Ein sehr volles Bücherregal kann aufgelockert werden, indem man schöne Gegenstände zwischen die Bücher oder Magazine stellt. Ich persönlich mag es gar nicht, wenn Fotos oder Vasen vor die Bücher gestellt werden, das sieht wirklich unordentlich aus und man findet die dadurch verdeckten Bücher schlechter. Auch einen Gegenstand auf einen Bücherstapel zu stellen, finde ich keine gute Idee, das mag manchmal gut aussehen, kann aber die Bücher allenfalls beschädigen und sie werden so zugestellt kaum mehr in die Hände genommen.

4. Erscheinungsdatum

Eine eigenwillige Ordnungsart, aber für eine wissenschaftliche Büchersammlung unter Umständen sinnvoll, so zeigt sich die zeitliche Entwicklung der Wissenschaft. (Eine Ordnungsexpertin-Kollegin musste bei einem Kunden alles nach dem Geburtstag der Autorinnen und Autoren ordnen, das war viel Rechercheaufwand. Aber den Ideen seien keine Grenzen gesetzt!)

5. Frontal

Wenn man nicht allzu viele Bücher besitzt oder viel Platz zur Verfügung hat, kann man sie auch frontal mit dem Buchcover nach vorne ausstellen. Das sieht natürlich besonders bei Kunst- und Fotobänden schön aus und wird in Buchhandlungen und Bibliotheken häufig und gerne gemacht, da diese Bücher zuerst in die Hände genommen werden. Bilderbücher stellen Sie am besten in eine Kiste, damit das Kind sie mit dem Buchumschlag nach vorne einfach auswählen kann, da es ja noch nicht lesen kann.

6. Gelesen / nicht gelesen

Das finde ich eine Überlegung wert und entspricht der Theorie vieler Ordnungsexpertinnen, dass alles, was man ein Jahr lang nicht benutzt hat, aussortiert werden kann. So sieht man auch besser, was für ein neues Buch man als nächstes lesen könnte. Wenn der Platz im Regal nicht mehr ausreicht, sollte man unter den bereits gelesenen Büchern einige aussortieren, um aus Platznot Stapel auf dem Boden zu vermeiden. Im Japanischen gibt es übrigens den Ausdruck Tsundoku: Bücher anhäufen, die nie gelesen werden…

7. Grösse

Das ist eine Aufstellungsart, die für mich als Bibliothekarin nicht ästhetisch wirkt. Es herrscht zwar eine Ordnung, diese zollt aber dem Inhalt der Bücher keinen Respekt. Sie ist wohl dann sinnvoll, wenn man sehr viele Bücher besitzt und diejenigen mit ähnlichem Format zusammen auf in der Höhe angepasste Tablare stellt und so den Platz im Bücherregal optimal ausnutzt.

8. Regenbogenfarben

Die Aufstellung der Bücher nach Regenbogenfarben wurde von den zwei Frauen von The Home Edit populär gemacht, sie ordnen auch alles andere mögliche und unmögliche nach Farben. Ich habe gelesen, dass das Ruhe in einen Raum bringen soll, mir ist das aber zu verspielt und sogar fast zu aufdringlich. Isabella Franke hat in ihrer TV-Serie einer Kundin erklärt, dass man sich gut an die Farbe eines Buches erinnert und es so problemlos im Regenbogen findet. Meine Erfahrung aus dem Buchhandel ist aber eine andere: Wir haben immer Witze gemacht, wenn ein Kunde wieder einmal nach einem blauen Buch fragte, das sich nachher als gelb herausstellte…

9. Schutzumschlag entfernen

Es gibt Bücher, die sehen ohne die papierenen Schutzumschläge sogar besser aus, vor allem wenn sich hochwertiges Leinen oder ein unbeschädigter Kartonumschlag darunter verbirgt. Schutzumschläge wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfunden, wie der Name es sagt, als Schutz für das Buch. Erst um 1900 wurde erkannt, dass sich der Schutzumschlag für Werbezwecke gut eignet und den Wert des Buches steigert. Von berühmten Grafikern entworfene, sehr gut erhaltene Schutzumschläge sind inzwischen wertvoll. Früher legte der Verlag manchmal noch ein zusätzliches Papierband über den Schutzumschlag, gerne mit einem Lobgesang auf das Buch oder dem Hinweis auf einen kürzlich verliehenen Preis, dieses Band nennt man Bauchbinde und wird heute eher mit einem Aufkleber (Spiegel-Bestseller) ersetzt.

10. Stapel

Stapel sind zu unterscheiden: wenn Sie einfach viel zu viele Bücher haben und sie nur noch auf dem Boden oder Tischen stapeln können, dann empfehle ich zur besseren Übersicht und Erleichterung eine Reduktion. Etwas anderes sind die sogenannten Coffe-Table-Books, schöne Bildbände, die dafür gemacht sind, in kleiner Zahl auf dem Couch- oder Beistelltisch ausgestellt zu werden und zum gemütlichen Schmökern einladen.

11. Stehsammler

Wenn Sie Broschüren, Landkarten oder ganz dünne Bücher besitzen, stellen Sie sie in Stehsammler in der gewünschten Höhe (A4, A5…) und beschriften Sie nach Wunsch den Inhalt. Es gibt im Fachhandel oder online eine breite Auswahl an Karton-, Kunststoff- oder Stoffsammlern.

12. Thematisch 

Grosse Büchersammlungen zu diversen Wissensgebieten stellt man am besten thematisch auf. Zuerst auf jeden Fall die Romane von den Sachbüchern separieren. Die Sach-/Fachbücher ordnet man nach Themen wie Naturwissenschaft, Psychologie, Fotografie. Bei einer grösseren Bibliothek unterteilt man zur besseren Übersichtlichkeit als Beispiel die Naturwissenschaften weiter in Astronomie, Tierkunde, Physik usw. Eine interessante Variante ist ein Themenblock. Man stellt alles zur Stadt Zürich zueinander: Stadtführer, Karten, Bildbände und Romane, die in Zürich spielen oder von Zürcher Autorinnen geschrieben wurden.

13. Verlag

Bei vielen Verlagen kann das toll und aufgeräumt aussehen, ich denke vor allem an die durchgehend weissen Bücher des Diogenes Verlag. Vor Jahrzehnten brachte dieser seine Krimireihe in schwarz-gelben Covern heraus, das ergibt im Bücherregal einen richtigen Blickfang.

Haben Sie weitere Vorschläge oder Erfahrungen mit der Ordnung in Ihrer Bibliothek? Schreiben Sie mir gerne einen Kommentar, ich bin gespannt!

Wenn Sie Mühe haben, sich von Ihren Büchern zu trennen, lesen Sie hier meinen Beitrag. Und hier, wie Sie sie fachgerecht entsorgen.

Und wie immer: wenn Sie Hilfe beim Loslassen, Aussortieren und Ordnen brachen: ich stehe Ihnen dabei gerne zur Seite.

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