Sich von Büchern trennen – 7 professionelle Tipps einer Bibliothekarin

Mit meinen 7 professionellen Tipps fällt es Ihnen leicht, sich von Büchern zu trennen

Weshalb fällt es so schwer, sich von Büchern zu trennen, auch wenn sie sich schon auf dem Boden stapeln und Ihre Bücherregale zweireihig bestückt sind?

Zu Büchern haben viele Menschen eine enge, emotionale Bindung. Wenn man ein Buch in die Hand nimmt, erinnert man sich an den Inhalt, an eine Stimmung, die der Text vermittelt oder an einen Ort, an dem man das Buch gelesen hat. Sie sind Wissensspeicher, die man jederzeit konsultieren kann. Sie waren Geschenke oder Erbstücke, die man aus Prinzip behält. Für einige sind sie auch eine geliebte Dekoration des Wohnzimmers oder Sie zeigen einfach gerne, was sie schon alles gelesen haben, dann sind Bücher ein Statussymbol. Aus all diesen Gründen kann es Ihnen schwer fallen, sich von Büchern zu trennen. Ein bevorstehender Umzug oder Platzmangel ist eine gute Gelegenheit, dieses Projekt in Angriff zu nehmen.

Je nach Zeitrahmen und Entscheidungsfreudigkeit gibt es verschiedene Methoden. Die sanfte geht so: Sie nehmen ein Buch in die Hand und schauen es in Ruhe an, lesen darin, lesen es sogar überhaupt das erste Mal oder nochmals ganz. Danach entscheiden Sie, ob es jetzt losgelassen werden oder wieder einen Platz im Bücherregal einnehmen kann. So kommen Sie natürlich nicht schnell voran, aber es kann auch sein, dass Ihnen nach den ersten paar Büchern die Entscheidung immer leichter fällt, sie zu entsorgen. Ich habe das auch über die Jahre immer wieder so gemacht.

Die schnelle Methode ist, alle Bücher und Zeitschriften auf dem Boden zu stapeln. Sofort aussortieren könnte man:

  1. Material, das für eine Schule oder Weiterbildung angeschafft und seit Jahren nicht mehr benutzt wurde
  2. Veraltete Fachliteratur, (un-)gelesene Zeitschriften oder Lexika
  3. Romane, die Sie nicht mehr interessieren
  4. Bücher mit kaputten Einbänden, vielen Stockflecken oder losen Seiten
  5. Geschenke, die Sie nur aus Pflichtbewusstsein behalten haben
  6. Erbstücke, zu denen Sie keine emotionale Bindung haben
  7. Bücher, die Sie doppelt besitzen, dann behalten Sie das schönere oder dasjenige mit einer Signatur oder Widmung

Öffentliche Stadt- oder Gemeindebibliotheken scheiden übrigens Reiseführer und Karten nach etwa vier Jahren aus ihrem Bestand aus, da die enthaltenen Informationen zum Teil nicht mehr stimmen. Wenn Sie der Reiseführer an eine speziell schöne Reise erinnert und allenfalls persönliche Anmerkungen enthält, darf er bleiben, wenn Sie den Platz dafür haben. Auch die übrige Fachliteratur veraltet sehr schnell und wird laufend ausgetauscht, der Richtwert ist etwa 10 Jahre, dann wird das Buch entsorgt.

Romane werden nach meiner Erfahrung häufig nicht zu Ende gelesen, man hat sie geschenkt bekommen oder sie wurden einem empfohlen, aber sie packen einen dann doch nicht genügend. Es kann sein, dass Sie die Geschichte aber an einem anderen Punkt in Ihrem Leben mehr anspricht. Aber auch hier gilt: wenn Sie Platz schaffen müssen, entsorgen Sie diese Romane, es erscheint dauernd neue interessante und aktuelle Belletristik. Zweimal gelesen werden Romane ebenfalls eher selten, deshalb fallt die Trennung in der Regel relativ leicht.

Wenn Ihnen einzelne Sätze aus Büchern gefallen, könnten Sie diese in ein schönes Notizbuch schreiben, so gewinnen Sie sogar noch an Wichtigkeit.

Was Sie mit den aussortierten Drucksachen machen können, lesen Sie in meinem nächsten Blog.

Wenn Sie übrigens denken, als Bibliothekarin hätte ich bestimmt eine grosse Bibliothek zuhause: Fehlanzeige! Ich besitze nur noch meine wenigen Lieblingsbücher über Japan, die drei allerliebsten Kinderbücher, ein paar Bücher übers Aufräumen, aber keinen Roman. Lektüre kann ich jederzeit an meinem Arbeitsort ausleihen. Daneben lese ich auch manchmal digital, vor allem Zeitschriften. Gerade jetzt, da viele von uns zuhause bleiben müssen, bietet die digitale Bibliothek genug interessanten Lesestoff für viele Wochen. Immer häufiger werden auch öffentliche Bücherschränke installiert, wo man in der Regel ein Buch hinstellen  und ein neues mitnehmen kann.

Bleiben Sie gesund.

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