Die 2-Minuten-Regel: einfach und effizient

Was ist die 2-Minuten-Regel und wie kann ich sie in meinen Alltag integrieren? Ich geben Ihnen dazu viele einfache Tipps.

 

Auf die 2-Minuten-Regel bin ich in den letzten Monaten in verschiedenen Zusammenhängen gestossen. Zuerst in meiner Ausbildung bei Frau Ordnung und dann in einigen Büchern und Zeitungsartikeln. Die genial einfache Philosophie dahinter ist, dass man lieber in kleinen Schritten (hübsch in Englisch: Baby Steps) und unmittelbar Sachen erledigen sollte, als dass man das ganze Wochenende im Haushalt arbeiten muss oder ein schlechtes Gewissen hat, wenn man wieder nichts zu Ende gebracht hat.

Also: bevor die To-do-Liste so anwächst, das sie kaum mehr zu bewältigen scheint und sie einen lähmt, zwischendurch immer wieder kleinere Sachen erledigen.

Meine ganz subjektive, natürlich total unvollständige Liste, was man alles in ungefähr 2 Minuten erledigen kann:

2-Minuten-Regel im Haushalt

  • Zwei Minuten aufräumen. Marie Kondo erklärt das gut in ihrem neuesten Buch (in meinen Medientipps). Jedes Ding hat seinen Platz und wird nach Gebrauch wieder an diesen definierten Ort gelegt. Dadurch hat man immer eine Grundordnung und das Aufräumen dauert jeweils wirklich nur noch ganz kurz, das kann ich Ihnen aus jahrelanger Erfahrung bestätigen.
  • Nach dem Aufstehen und lüften das Bett machen.
  • Die aktuell getragenen Kleider zum Auslüften aufhängen. Es muss nicht immer alles sofort gewaschen werden, einzelne Flecken können auch ausgebürstet oder sorgfältig mit viel Wasser ausgewaschen werden.
  • Diese Kleider später wieder versorgen und nicht nur über einen Stuhl legen, ausser man will sie am nächsten oder spätestens übernächsten Tag nochmals tragen.
  • Pullis mit Pilling (Knötchen oder Fusseln) am einfachsten mit einem Fusselrasierer entfernen.
  • Nach dem Tragen die Schuhe abbürsten und allenfalls mit einem Schuhputztuch polieren.
  • Brille reinigen: einmal im Tag sollte man die Brille unter laufendes lauwarmes Wasser halten, dann sorgfältig mit einem Tropfen Abwaschmittel mit den Fingerspitzen einreiben und wieder mit viel Wasser abspülen. Anschliessend abtrocknen mit einem Mikrofaser-Brillentuch. Die feuchten Brillentücher sollten nicht verwendet werden, sie können feine Kratzer im Glas hinterlassen.
  • Den Badezimmerspiegel putzen: dazu keinen Glasreiniger verwenden, dieser ist zu scharf tut den Spiegeln auf die Dauer nicht gut, sondern ein spezielles Spiegeltuch nur mit Wasser verwenden.
  • Einen Fleck an der Wand mit einem Fleckenradierer-Schwamm wegwischen.
  • Altpapier oder -Karton bündeln vor der Abholung oder wenn sich viel angesammelt hat.
  • Papierkörbe leeren.
  • Nach dem Essen das Geschirr in den Geschirrspüler stapeln wenn man in der Wohnung einen zur Verfügung hat und den Esstisch mit einem feuchten Lappen abwischen. Von Hand abwaschen dauert natürlich etwas länger, aber auch das empfehle ich nach Möglichkeit, Eingetrocknetes lässt sich schlechter säubern.
  • Verblühte Blumen entsorgen, verwelkte Blätter und Blüten von Pflanzen abschneiden.

2-Minuten-Regel im Büro

  • Seit Rechnungen einen QR-Code haben und ich das eBanking auf dem Handy eingerichtet habe, reichen mir 2 Minuten, um eine Zahlung zu erledigen.
  • Postsendungen öffnen und vorsortieren oder gleich wegwerfen. Seit ich konsequent Werbung abbestellt, einen Kleber mit Stop-Werbung auf den Briefkasten geklebt habe und so viele Zahlungen wie möglich online oder mit Dauerauftrag erledige, erhalte ich sowieso kaum mehr Post.
  • Spam-Mails überfliegen, ob sich nicht etwas Wichtiges in den Spam-Ordner geschlichen hat und danach alle löschen.
  • Digitale Papierkörbe leeren.
  • Bei einem Schreibstau als Ablenkung kontrollieren, ob alle Stifte noch schreiben, die defekten wegwerfen.
  • Nach der Arbeit den Schreibtisch aufräumen.

2-Minuten-Regel in der Psychologie

  • Nicht länger als 2 Minuten grübeln. Hier muss ich etwas ausholen:
    Die US-amerikanischen Psychologen Michael Addis und Christopher Martell haben die 2-Minuten-Regel für Grübler aufgestellt: Wenn man merkt, dass die Gedanken kreisen und einem den Schlaf rauben oder von produktivem Arbeiten abhalten, soll man zwei Minuten weiter bewusst diesen meistens negativen Gedanken nachhängen, dann aber stoppen. Jetzt muss man sich die folgenden Fragen stellen:

      1. Hat man durch das Grübeln etwas Neues verstanden?
      2. Hat es einen weiter gebracht?
      3. Hat man dadurch eine Lösung für ein Problem gefunden?
      4. Ist man jetzt weniger selbstkritisch oder sogar depressiv?

    Wenn man zu keiner dieser Fragen ja sagen konnte, hat man dysfunktional gegrübelt, was für die Psyche nicht zuträglich ist. Sehr spannend und eigentlich gut umsetzbar.

  • James Clear beschreibt in seinem Buch Die 1%-Methode eine hilfreiche Taktik: Um eine neue Gewohnheit zu etablieren wie zum Bespiel regelmässig joggen zu gehen, soll man in den zwei Minuten nur seine Trainingskleider und Joggingschuhe anziehen. Danach geht man kurz joggen. Mit der Zeit kann die Laufzeit erhöht werden. Der kurze Impuls des Schuhe Anziehens signalisiert dem Körper, dass er danach trainiert wird und man muss sich weniger dazu überwinden.
  • Mit dem Partner oder der Partnerin ein paar nette Worte wechseln.
  • Einer Freundin, die man schon länger nicht mehr gesehen hat, eine Nachricht schicken.
  • Einen kurzen Tagebucheintrag machen.

Vielleicht dauert das Eine oder Andere auch etwas länger als zwei Minuten, aber Sie verstehen jetzt sicher das Prinzip. Es ist mir klar, dass Eltern mit kleinen Kindern andere Prioritäten haben, aber versuchen Sie es auch in dieser Lebenssituation mit Baby Steps. Los gehts!

Was haben Sie für Ideen, was Sie alles in 2 Minuten erledigen könnten? Kommentare sind willkommen! Die Liste wird gerne ergänzt.

2 Kommentare zu „Die 2-Minuten-Regel: einfach und effizient“

  1. Gitsperger Marco

    Musste Lachen bei der Bezeichnung „Baby steps“ . Kann den Film “ Was ist mit Bob “ zushauen man lacht Tränen.

    1. Karin Treichler

      Der Begriff wird gerade für alles Mögliche gebraucht, aber woher er stammt, habe ich auch nicht gewusst, vielen Dank für den Filmtipp!

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