Dieses kleine Büchlein ist ein gehaltvoller Essay über das Behalten oder eben Loslassen von schönen Dingen. Der Autor liefert viele Definitionen, weshalb ein persönlich ausgesuchter Gegenstand für jemanden schön und wichtig ist und dadurch etwas Magisches an sich hat.
Weshalb sammeln Menschen, obwohl man, Zitat: Der Gefangene der eigenen Dinge wird? Was geschieht am Ende eines Lebens mit dem Gesammelten? Überlässt man alles seinen Nachkommen? Gibt man es zurück? Auch dazu gibt es überraschende Aussagen.
Interessant fand ich, dass der momentan wieder angesagte Minimalismus bereits 1924 in dem Buch: Die neue Wohnung vom Architekten Bruno Taut angepriesen wurde, danach haben diese Philosophie die Bauhaus-Architekten um Mies van der Rohe und Marcel Breuer übernommen. Damals war es aber eher ein aufgezwungener Idealismus, der Wirtschaftskrise geschuldet.
Immer wieder sind Fotos ein Thema. Bei vielen Menschen sind Fotos ihrer Liebsten in der Wohnung aufgehängt, andere lagern sie in Schachteln im Keller. Was soll man damit machen: sortieren, ordnen, digitalisieren, wegwerfen? Auf jeden Fall ist das eine emotionale Entscheidung.
Kritisch behandelt Groebner das Buch von Fumio Sasaki, welches ich auch schon besprochen habe. Minimalismus müsse man sich leisten können, auch einfach lebende Mönche waren angewiesen auf Mäzene, damit sie überleben konnten. Viele der heutigen Minimalisten kaufen sich teure Einzelstücke, arbeiten mit den ästhetischen aber teuren Apple-Produkten und können mangels Geschirr und Platz keine Freunde einladen…