Dieses Buch ist wirklich das totale Anti-Ordnungs-Putz-Buch. Die australische Autorin schreibt über ihre Haushaltsverweigerung in sarkastischem Ton. Allerdings wiederholt sie sich und ihren Humor fand ich mit der Zeit ermüdend. Kerri findet, das Leben sei zu kurz um zu putzen, und solange kein Besuch grösser als 2 Meter ist, wird niemand die Staubschicht auf den Lampen sehen. Und weshalb soll man Gewürze in schöne Dösli umfüllen, man kauft sie ja schon in Gläsern! Wenn sie Familienmitglieder zu Ordnung antreiben will, hilft kein Streik (sie bemerken die Unordnung gar nicht) und kein Nörgeln (wird einfach ignoriert), sondern pädagogisch gar nicht wertvoll: Bestechung. Wie die Autorin den Inhalt ihrer Handtasche aufzählt, neben durchaus vielen (z.T. aber mehrfach vorhandenen) nützlichen Sachen auch gebrauchte Wattepads und angekaute Zältli darin findet, fand ich etwas grauslig.
Ertappt fühlte mich ein bisschen bei ihrer Behauptung, ordentliche Menschen seien unentspannt und nur im Chaos könne Kreativität entstehen… Egal, ich habe trotzdem lieber Ordnung in meinem Leben! Entscheiden Sie für sich, ob sie der Autorin in ihrem Lebensstil folgen wollen oder genau das Umgekehrte machen, was sie vorschlägt. Vielleicht war das aber auch die Absicht hinter diesem Buch? Hmm, ich bin unentschieden…